Symptom: Sichtfeld ändert sich von Objektiv zu Objektiv

Wenn die Brennweite eines Objektivs gegeben ist, z.B. f=8mm, erwarten Benutzer oft Brennweiten von exakt 8mm und daher ein konstantes Sichtfeld (= FOV = Filed Of View) über alle Objektiv eines Typs.

Man sollte sich aber bewusst sein, dass es Produktionstoleranzen gibt die sich (zum gleichen Preis) nicht vermeiden lassen.

Typische Brennweiten können bis zu to 2-3% schwanken!
Als Extrem kann ein f=8mm Objektiv zwischen 8mm*0.97 = 7.76mm und 8mm*1.03 = 8.24mm Brennweite haben.

Während Brennweitenschwankungen in grossen Entfernungen „relativ harmlos“ sind, ist der Einfluss auf das Sichtfeld in kurzen Entfernungen und grossen Blickwinkeln relativ gross.

Mit den Produktionstoleranzen ändert sich der Abstand von der Iris zu den Benachbarten Linsen und damit die Grösse und Position der Eintrittspupille und Austrittspupille.
Die Pupillen sind die Bilder der Iris durch die objektseitigen bzw. bildseitigen linsen.

Da der Blickwinkel sowohl durch die Positionen von Hauptpunkt und Eintrittspupille als auch vom Durchmesser der Eintrittspupille bestimmt wird, ändert sich das Blickfeld mit den Produktionstoleranzen. Da die Brennweite durch den Abstand vom Hauptpunkt zum Bild von unendlich weit entfernten Objekten bestimmt ist, ändert sich die Brennweite mit den Produktionstoleranzen.

Also muss das tatsächliche Bildfeld etwas größer als das wirklich benötigte Bildfeld gewählt und die Kamera sollte kalibriert werden. Sprich, man sollte in mm rechnen und nicht in Bildpunkten.

Diese Toleranzen sind natürlich und können nur mit kleineren Produktionstoleranzen oder durch vorsortieren vermindet werden. Beides ist mit erhöhten Kosten verbunden.